Feedback Fragen zu formulieren wirkt zunächst einfach – bis Sie den Feedbackbogen auswerten. Dann zeigt sich: Die Qualität der Rückmeldungen hängt stark von der Qualität der Fragen ab. In diesem Blogpost erfahren Sie:
Kurzfassung für Eilige
Gut formulierte Feedback Fragen im Feedbackbogen helfen, den Erfolg von Veranstaltungen zu messen, Teilnehmer:innen besser zu verstehen und zukünftige Events gezielt zu verbessern.
Wichtig sind:
– ein klarer Zweck der Befragung,
– passende Fragetypen (z. B. Skalen, Multiple Choice, Freitext),
– ein schlanker Fragebogen,
– ein passendes Tool zur Erhebung
– und ein strukturierter Feedback-Prozess von der Planung bis zur Umsetzung.
1 Warum sind Feedback Fragen für den Eventerfolg wichtig?
Mit den richtigen Feedback Fragen machen Sie als Event-Manager:in den Erfolg Ihrer Veranstaltungen messbar und erfahren direkt, was Teilnehmer:innen wirklich wichtig ist. Gleichzeitig entsteht die Grundlage für noch bessere Events in der Zukunft.
Grund 1: Das Einholen von Feedback macht den Eventerfolg messbar.
Ob oder wie erfolgreich eine Veranstaltung war, lässt sich nicht allein von der Anzahl der Teilnehmer:innen ableiten, auch wenn das nach wie vor die am häufigsten genutzte Erfolgskennzahl ist (Invitario-Business-Eventstudie 2024). Entscheidend ist, wie Ihre Zielgruppe, also die Teilnehmer:innen, das Event erlebt hat – und das erfahren Sie durch die Feedback Fragen in Ihrem Feedbackbogen. So machen Sie den Erfolg Ihrer Veranstaltung einfach messbar. Kein Wunder also, dass die Befragung von Teilnehmer:innen die zweithäufigste Methode zur Messung des Eventerfolgs in der Studie ist.
Grund 2: Mit durchdachten Feedback Fragen erfahren Sie, was Ihrer Zielgruppe wichtig ist.
Die Rückmeldungen auf Ihre Feedback Fragen helfen Ihnen Ihre Zielgruppe besser zu verstehen. Sie erhalten wertvolle Einblicke in deren Erwartungen und Anforderungen und erfahren zum Beispiel…
- welche Inhalte besonders relevant waren.
- wie gut Kommunikation, Anmeldung oder Check-in funktioniert haben.
- was sich Teilnehmer:innen für zukünftige Events wünschen.
Diese Einblicke ersetzen Mutmaßungen durch konkrete Erkenntnisse und ermöglichen Ihnen die gezielte Weiterentwicklung Ihrer Veranstaltungen.
Grund 3: Ausgefüllte Feedbackbögen helfen Ihnen bei der Planung zukünftiger Events.
Je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen, desto stimmiger wird das Eventerlebnis. Die Erkenntnisse aus einem Feedbackbogen helfen Ihnen, künftige Veranstaltungen noch passender zu gestalten, weil Sie bereits die Erwartungen Ihrer Zielgruppe kennen. So wissen Sie genau, an welchen Stellschrauben Sie bei den nächsten Veranstaltungen drehen sollten, um Ihre Teilnehmer:innen noch zufriedener zu machen. Mit jeder neuen Event-Umfrage erweitern Sie Ihre Datengrundlage und schaffen die Basis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung Ihres Event-Portfolios.
2 Was macht gutes Feedback bei Veranstaltungen aus?
Nicht jede Rückmeldung zu einem Event ist hilfreich oder verwertbar. Gutes Feedback ist relevant, zielorientiert, zeitnah, spezifisch und wird systematisch erfasst. Im Folgenden erfahren Sie, worauf es dabei konkret ankommt.
2.1 Strukturiertes Event-Feedback vereinfacht die Auswertung.
Wahrscheinlich erhalten Sie bei bzw. nach Veranstaltungen vereinzelte Rückmeldungen z. B. zu bestimmten Vorträgen oder dem Buffet. Das Problem daran: Solche Einzelmeinungen sind nicht repräsentativ für die Gesamtzufriedenheit der Teilnehmer:innen. Erst eine geplante und strukturierte Erhebung per Feedbackbogen sorgt für vergleichbare Daten und damit für eine solide Auswertungsgrundlage. Dafür brauchen Sie…
- einen klar definierten Zweck der Befragung,
- eine durchdachte Auswahl an Feedback Fragen und
- einen logisch aufgebauten Feedbackbogen.
2.2 Gute Feedback Fragen führen zu guten Antworten.
Die Qualität des Feedbacks zu Ihren Veranstaltungen hängt von den gestellten Fragen ab. Nur mit relevanten, verständlichen und präzisen Feedback Fragen erhalten Sie aussagekräftige Rückmeldungen. Gute Feedback Fragen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
- Zielorientiert: Stellen Sie nur Fragen, die dem Ziel Ihrer Befragung dienen. Ist das Ziel etwa die Zufriedenheit der Sponsor:innen zu erheben, sind Fragen zum Anmeldeprozess wohl irrelevant.
- Spezifisch: „Wie fanden Sie das Event?” ist eine sehr vage Formulierung. Besser ist z. B.: „Wie bewerten Sie die inhaltliche Relevanz der Vorträge?”
- Zeitnah: Holen Sie Feedback möglichst direkt nach dem Event ein oder sogar währenddessen. So sind Eindrücke frisch und die Teilnahmewahrscheinlichkeit steigt.
Konkrete Beispiele für Feedback Fragen finden Sie in weiter unten.
2.3 Ein Perspektivenwechsel sorgt für ein umfassenderes Bild.
In der Regel richtet sich Ihr Feedbackbogen an die Teilnehmer:innen Ihrer Veranstaltung. Für ein umfassenderes Bild zahlt es sich aus auch andere Perspektiven einzubeziehen. Denken Sie dabei etwa an folgende Gruppen:
- Sponsor:innen und Partner:innen: Wie zufrieden waren diese mit der Sichtbarkeit ihrer Marke?
- Mitarbeiter:innen, die an der Veranstaltung mitgewirkt haben: Was lief gut? Was könnte in Zukunft anders ablaufen?
- Mitarbeiter:innen, die am Event teilgenommen haben: Wie kam die Veranstaltung intern an?
Diese Personen sind zwar nicht die primäre Zielgruppe Ihrer Veranstaltung, aber deren Antworten können für die langfristige Weiterentwicklung Ihrer Veranstaltungsplanung wertvoll sein.
2.4 Vertrauen führt zu ehrlicheren Rückmeldungen.
Teilnehmer:innen geben nur dann ehrliches Feedback, wenn sie wissen, dass es ernst genommen wird. Transparente Kommunikation hilft dabei z. B. durch:
- eine kurze Ankündigung der Befragung
- eine Erklärung des Zwecks
- ein Dankeschön für die Teilnahme
So zeigen Sie Wertschätzung und erhöhen gleichzeitig die Teilnahmebereitschaft und Aussagekraft des Feedbacks.
3 Feedback einholen: Vom Plan zur Umsetzung
Feedback zu Veranstaltungen ist nur dann sinnvoll, wenn es nicht zur Karteileiche wird, sondern zu konkreten Verbesserungen führt. Ein klarer Feedback-Prozess hilft dabei; er besteht aus vier Phasen: Planen, Sammeln, Analysieren und Handeln.
Phase 1 – Planen: Was wollen Sie durch das Feedback erreichen?
Bevor Sie überhaupt beginnen Feedback Fragen zu formulieren, klären Sie folgende Punkte:
Was ist das Ziel Ihrer Event-Umfrage?
Im Event-Management gibt es viele potenziell interessante Fragestellungen. Doch nicht jede hilft Ihnen dabei, die Erkenntnisse zu gewinnen, die Sie wirklich brauchen. Mögliche Ziele sind etwa die folgenden:
- Zufriedenheit mit der Veranstaltung messen
- Relevanz von Themen und Inhalten evaluieren
- Verbesserungspotenziale identifizieren
- ROI für Sponsor:innen oder Aussteller:innen erfassen
- Interne Benchmarks entwickeln
Wer ist Ihre Zielgruppe?
In der Regel holen Sie bei Event-Umfragen das Feedback der Teilnehmer:innen ein. Je nach Zielsetzung können aber auch andere Gruppen sinnvoll sein:
- Aussteller:innen
- Partner:innen und Sponsor:innen
- Beteiligte Mitarbeiter:innen
- Interne Auftraggeber:innen (z. B. Vertrieb)
- Dienstleister:innen (bei großen Events)
Geht es um Feedback zu einer Veranstaltung oder zu mehreren?
Davon hängt ab, ob Sie einen einheitlichen Feedbackbogen für alle Veranstaltungen verwenden (unabhängig von der Art des Events oder der Zielgruppe) oder ob Sie diesen für jede Veranstaltung individuell gestalten. Für das Einholen von Feedback zu einem Seminar oder einem Workshop werden Sie andere Fragen benötigen als für eine Produktpräsentation oder eine Konferenz. Es gibt hier jedoch keine richtige oder falsche Herangehensweise; die Frage ist, was Sie am Ende des Tages mit dem gewonnenen Feedback tun wollen.
In der Praxis hat sich eine Kombination aus Standardfragen und eventbezogenen Zusatzfragen bewährt. Ist ihr Event-Portfolio sehr umfangreich, könnten Sie auch mit einem spezifischen Feedback Fragebogen pro Format (z. B. Webinar, Podiumsdiskussion, Schulung) arbeiten.
Wichtig ist, dass Sie diese Fragen vor der Erstellung des Feedback Fragebogens klären, um später leere Kilometer zu vermeiden.
Phase 2 – Sammeln: Wie und wann erfassen Sie Feedback zu Ihrer Veranstaltung?
Der Zeitpunkt der Befragung beeinflusst die Qualität und Anzahl der Rückmeldungen. Je nach Eventtyp und Ziel der Befragung bieten sich folgende Varianten an:
- Vor dem Event: Bei Workshops und Schulungen kann es sinnvoll sein, Erwartungen und Vorkenntnisse im Vorfeld abzufragen z. B. per E-Mail mit Link zur Umfrage.
- Während des Events: Bei Konferenzen macht es Sinn direkt nach einzelnen Programmpunkten Feedback einzuholen (z. B. via QR-Code am Ende des Vortrags oder via Event-App).
- Direkt nach dem Event: Solange die Eindrücke frisch sind, ist die Rücklaufquote am höchsten. Versenden Sie die Umfrage per E-Mail, idealerweise automatisiert.
Geeignete Tools zum Erfassen von Feedback sind Event-Management-Software mit entsprechender Umfragefunktion wie z. B. Invitario, Online-Umfragetools wie z. B. SurveyMonkey oder Live-Abstimmungstools wie z. B. Mentimeter.
Welche Feedback Fragen sich am besten eignen, erfahren Sie im verlinkten Abschnitt.
Phase 3 – Analysieren: Worauf kommt es bei der Auswertung der Ergebnisse an?
Beim Auswerten der Ergebnisse werden Sie feststellen, dass sich manche Fragetypen einfacher auswerten lassen als andere. Skalen- und Auswahlfragen lassen sich gut vergleichen. Freitextfelder liefern tiefere Einsichten, erfordern aber mehr Aufwand. Ein Blick in Abschnitt 4 zu Feedback Fragen lohnt sich also, damit Sie Ihren Feedbackbogen vorausschauend planen und gestalten.
Wenn Sie die Ergebnisse über mehrere Events hinweg analysieren, lassen sich Trends erkennen und Benchmarks für Ihre Eventplanung ableiten.
Phase 4 – Handeln: Welche Maßnahmen leiten Sie aus dem Feedback ab?
Feedback sollte nicht zum Selbstzweck werden. Wenn Sie sich schon die Mühe machen Feedback einzuholen, setzen Sie Ihre Learnings gleich in die Praxis um. Ganz nach dem Motto „Tu’ Gutes und sprich darüber” bietet es sich an, die geplanten oder bereits umgesetzen Änderungen proaktiv zu kommunizieren. So zeigen Sie, dass Sie das Feedback ernst nehmen und stärken die Beziehung zur Zielgruppe.
4 Wie stelle ich gute Feedback Fragen?
Die Qualität des Feedbacks zu Ihrer Veranstaltung hängt von den Fragen ab, die Sie stellen. Entscheidend sind die passende Frageart, ein logisch strukturierter und im Umfang überschaubarer Feedbackbogen, bedacht gewählte Bewertungsskalen und gut durchdachte Formulierungen für Feedback Fragen. In diesem Abschnitt finden Sie Tipps für gute Feedback Fragen und Beispiele.
4.1 Tipps für optimale Feedback Fragen
Tipp 1: Wählen Sie die passende Frageart.
Bei der Gestaltung des Feedback Bogens empfiehlt sich ein Mix aus geschlossenen und offenen Fragen in Kombination mit unterschiedlichen Antwortformaten wie z. B. Skalen, Auswahlfeldern und Freitextfeldern.
Geschlossene Feedback Fragen
Bei geschlossenen Fragen sind die Antwortoptionen bereits vorgegeben z. B. durch eine Bewertungsskala oder Auswahlfelder. Diese eignen sich besonders für rasche Vergleiche und lassen sich schnell beantworten. Der Nachteil ist jedoch die mangelnde inhaltliche Tiefe der Antworten, die Sie so generieren.
Beispiel für geschlossene Fragen:
Wie zufrieden waren Sie mit dem Check-in-Prozess vor Ort?
(Skala: 1 = sehr unzufrieden, 5 = sehr zufrieden)
Offene Feedback Fragen und Freitextfelder
Offene Fragen ermöglichen freie Antworten. So erhalten Sie neue Einblicke und Perspektiven, die bei geschlossenen Fragen nicht möglich wären. Der Aufwand in der Auswertung ist jedoch deutlich höher. Für die Teilnehmer:innen Ihrer Befragung bedeuten offene Fragen auch einen höheren Zeitaufwand, sodass diese Fragen manchmal oberflächlich ausgefüllt oder übersprungen werden.
Beispiel für offene Fragen:
Was hat Ihnen an dieser Veranstaltung besonders gefallen?
________________________________________
Skalenfragen
Dieser Fragetyp eignet sich v. a. dazu, um die Zufriedenheit, Relevanz oder den Grad an Zustimmung zu messen z. B. auf einer Skala von 1 bis 5 oder 1 bis 10. Der Vorteil liegt darin, dass die Antworten quantitativ auswertbar sind. Jedoch erhalten Sie keine Hintergründe zu den Antworten.
Beispiel für Skalenfragen:
Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie die Veranstaltung Kolleg:innen weiterempfehlen?
(1: sehr unwahrscheinlich, 5 = sehr wahrscheinlich)
Single-Choice-Fragen (Einfachauswahl)
Bei Single-Choice-Fragen können Teilnehmer:innen nur eine Antwortoption auswählen. Dieser Fragetyp eignet sich besonders für gezielte Entscheidungsfragen und lässt sich einfach auswerten, allerdings fehlt es an inhaltlicher Tiefe.
Beispiel für Single-Choice-Fragen:
Wie haben Sie von der Veranstaltung zuerst erfahren?
- E-Mail-Einladung
- Branchenmedien
- Social Media
- Website des veranstaltenden Unternehmens
- Persönliche Empfehlung
- Sonstiges
Multiple-Choice-Fragen (Mehrfachauswahl)
Bei Multiple-Choice-Fragen können die Befragten mehrere Antwortmöglichkeiten auswählen. Dies ist hilfreich, wenn mehrere Aspekte zutreffen können, z. B. bei Nutzung, Motivation oder Erwartungen. Der Vorteil liegt in den aussagekräftigen Antworten, jedoch ist die Interpretation etwas aufwendiger.
Beispiel für Multiple Choice-Fragen:
Was war Ihnen bei der Teilnahme am wichtigsten? (Mehrfachauswahl möglich)
- Relevante Inhalte
- Networking
- Ort und Rahmen
- Teilnahmezertifikat
- Sonstiges
Tipp 2: Strukturieren Sie die Feedback Fragen logisch.
Auch die Reihenfolge der Feedback Fragen beeinflusst die Qualität des Feedbacks. Ein sinnvoll aufgebauter Feedback Fragebogen erleichtert den Befragten das Ausfüllen und Ihnen später die Auswertung. Beachten Sie dabei Folgendes:
- Beginnen Sie mit kurzen, geschlossenen und einfachen Einstiegsfragen z. B. zur Gesamtzufriedenheit.
- Gruppieren Sie die Fragen thematisch z. B. nach Inhalt, Organisation und Location.
- Vermeiden Sie abrupte Themenwechsel, da diese die Befragten verwirren und vielleicht sogar irritieren.
Tipp 3: Setzen Sie Bewertungsskalen einheitlich ein.
Skalen kommen bei geschlossenen Fragen zum Einsatz. Diese sollten einheitlich gestaltet sein, weil dies das Ausfüllen erleichtert. Wechselnde Skalen verwirren die Befragten. Außerdem sorgt eine einheitliche Gestaltung der Skalen für eine bessere Vergleichbarkeit z. B. zwischen einzelnen Fragen, Zielgruppen oder Veranstaltungen. Beachten Sie dabei Folgendes:
- Verwenden Sie konsistente Skalenformate (z. B. 1-5 oder 1-10).
- Erläutern Sie die Bedeutung der Skalenwerte (z. B. 1 = sehr unzufrieden, 5 = sehr zufrieden).
Tipp 4: Halten Sie den Zeitaufwand für die Beantwortung niedrig.
Ein häufiger Fehler in der Praxis sind zu umfangreiche Feedback Fragebögen. Schließlich haben die Befragten nur ein begrenztes Ausmaß an Zeit und Geduld.
Wie lange sollte ein Feedback Bogen also sein? So lang wie nötig, so kurz wie möglich. Falls Ihnen das zu vage ist, empfehlen wir als Daumenregel max. 10 Fragen, wobei die Beantwortung nicht länger als 3-5 Minuten dauern sollte. Ein kurzer Hinweis zur Dauer zu Beginn sowie ein Fortschrittsbalken sorgen für weniger Abbrüche.
Tipp 5: Vermeiden Sie typische Fehler.
Nicht jede Frage führt zu aussagekräftigen Antworten. Achten Sie darauf, dass Sie die folgenden Fehler vermeiden.
Fehler 1: Suggestivfragen
Suggestivfragen legen bereits eine bestimmte Antwort nahe und verzerren so das Ergebnis.
Beispiel:
❌ So nicht: Wie sehr stimmen Sie zu, dass die hervorragenden Vortragenden und die perfekte Organisation zum großen Erfolg der Veranstaltung beigetragen haben?
Erklärung: Die Begriffe „hervorragend” und „perfekt” suggerieren bereits, dass die Vorträge bzw. die Organisation sehr gut waren und drängen die Befragten dazu diesen positiven Annahmen („großer Erfolg”) zuzustimmen.
✅ Besser: Wie würden Sie die Qualität der Vorträge beurteilen?
Fehler 2: Mehrdeutige oder unklare Formulierungen
Fachjargon, der Ihrer Zielgruppe möglicherweise nicht bekannt ist, und unklare Begriffe führen zu unterschiedlichen Auffassungen und damit verzerrten Ergebnissen.
Beispiel:
❌ So nicht: Wie war die Atmosphäre bei der Veranstaltung?
Erklärung: Es ist unklar, was gemeint ist – die Beleuchtung, die Lautstärke, die Interaktion mit anderen Event-Teilnehmer:innen, die Freundlichkeit des Personals vor Ort? Insofern sind die Ergebnisse dieser Frage nicht aussagekräftig, und Sie können keine Schlüsse für zukünftige Veranstaltungen aus diesen ziehen.
✅ Besser: Wie zufrieden waren Sie mit dem Komfort und dem Ambiente der Veranstaltungsräumlichkeiten (z.B. Temperatur, Bestuhlung, Beleuchtung)?
Fehler 3: Zwei Fragen in einer
Wenn Sie zwei Fragen in einem Satz vermischen, können Sie die erhaltenen Antworten nicht richtig zuordnen.
Beispiel:
❌ So nicht: Wie zufrieden waren Sie mit der Location und dem Catering?
Erklärung: Bei dieser Feedback Frage ist es möglich, dass die Befragten z. B. sehr zufrieden mit der Location waren, aber nicht mit dem Catering. Allerdings können sie das in Ihren Antworten nicht zum Ausdruck bringen bzw. können Sie die die Antworten auch nicht sinnvoll auswerten.
✅ Besser: Wie zufrieden waren Sie mit dem Catering?
Fehler 4: Zu langer oder überladener Feedback Fragebogen
Zu viele bzw. lange Fragen und Antwortmöglichkeiten wirken abschreckend und führen oft zum Abbruch des Fragebogens. Wählen Sie daher bewusst wenige, dafür aber aussagekräftige Fragen aus.
4.2 Beispiele für gute Feedback Fragen
Nachdem Sie nun wissen, warum Sie Feedback einholen sollten, finden Sie hier konkrete Feedback Fragen Beispiele als Inspiration für Ihren Feedback Bogen.
Allgemeine Zufriedenheit
Wie zufrieden waren Sie insgesamt mit der Veranstaltung?
(Skala: 1 = sehr unzufrieden, 5 = sehr zufrieden)
Würden Sie in Zukunft an einer ähnlichen Veranstaltung wieder teilnehmen?
– Ja, auf jeden Fall
– Vielleicht
– Eher nicht
– Nein
Würden Sie die Veranstaltung weiterempfehlen? (NPS = Net Promoter Score)
(Skala: 0 = keinesfalls, 10 = auf jeden Fall)
Inhalte & Relevanz
Wie relevant waren die Inhalte für Ihre berufliche Praxis?
(Skala: 1 = überhaupt nicht relevant, 5 = sehr relevant)
Welche Programmpunkte waren für Sie besonders wertvoll?
– Keynote
– Workshops
– Networking
– Ausstellung
– Sonstiges: __________
Gab es Themen, die Sie vermisst haben?
__________________________
Organisation & Ablauf
Wie zufrieden waren Sie mit dem organisatorischen Ablauf (z. B. Check-in, Zeitplan, Betreuung)?
(Skala: 1 = sehr unzufrieden, 5 = sehr zufrieden)
Wie hilfreich war die Kommunikation im Vorfeld (Einladung, Erinnerungen, Informationen)?
(Skala: 1 = überhaupt nicht hilfreich, 5 = sehr hilfreich)
Wie klar und verständlich waren die Informationen zur Teilnahme?
(Skala: 1 = gar nicht verständlich, 5 = sehr klar verständlich)
Rahmenbedingungen & Atmosphäre
Wie zufrieden waren Sie mit den folgenden Aspekten?
(Bitte pro Punkt bewerten; Skala: 1 = sehr unzufrieden, 5 = sehr zufrieden)
– Location (z. B. Erreichbarkeit, Ausstattung)
– Catering
– Technik (Ton, Bild, WLAN)
– Orientierung vor Ort (z. B. Beschilderung, Personalhilfe)
Wie zufrieden waren Sie mit den folgenden Faktoren der Atmosphäre?
(Bitte pro Punkt bewerten; Skala: 1 = sehr unzufrieden, 5 = sehr zufrieden)
– Stimmung im Raum
– Licht & Beleuchtung
– Lautstärke / Akustik
– Interaktion unter den Teilnehmer:innen
– Auftreten der Moderator:innen / Speaker:innen
Erkenntnisgewinn & Wirkung
Was nehmen Sie persönlich aus der Veranstaltung mit?
____________________________________________
Inwieweit wurden Ihre Erwartungen erfüllt?
(Skala: 1 = gar nicht, 5 = voll und ganz)
5 Welche Tools eignen sich zum Einholen von Feedback?
Egal ob für einen mehrtägigen Kongress oder eine interne Schulung, zum Einholen von Feedback benötigen Sie ein Tool. Natürlich könnten Sie Teilnehmer:innen auch einen gedruckten Feedbackbogen aushändigen. Doch selbst bei kleinen Gruppen entsteht dabei ein hoher Aufwand in der Auswertung, den Sie mit digitalen Lösungen vermeiden können.
Entscheidende Faktoren in der Auswahl eines Feedback-Tools für Veranstaltungen sind u. a. Nutzungsfreundlichkeit (auch auf mobilen Endgeräten) und die einfache Auswertbarkeit von Daten. Entsprechend haben sich Event-Management-Software mit integrierter Feedback-Funktion, Online-Umfragetools und Live-Abstimmungstools für Event-Feedback bewährt.
5.1 Feedback Fragen mit Event-Management-Software
Professionelle Event-Management-Software bietet idealerweise eine integrierte Umfragefunktion, mit der Sie direkt Feedback einholen können. In Invitario zum Beispiel legen Sie Feedback Fragen einmalig an und fügen sie beliebig vielen Formularen hinzu. Diese Event-Umfragen können Sie dann z. B. via E-Mail verschicken. Je nach Berechtigung können Sie die Ergebnisse veranstaltungsbezogen oder eventübergreifend auswerten und vergleichen. Der Vorteil einer integrierten Feedback-Funktion liegt darin, dass Sie alles in Ihrer Event-Management-Software erledigen können und nicht in ein anderes Tool wechseln müssen. Außerdem haben Sie alle Event-Daten in einer Software. Bietet die Event-Software auch eine Event-App, sind Umfragen während des Events besonders einfach.
5.2 Feedback Fragen mit Online-Umfragetools
Eine Alternative stellen professionelle Online-Umfragetools wie z. B. SurveyMonkey dar. Diese bieten ausgereifte Auswertungsfunktionen auch für komplexe und umfangreiche Umfragen. Diese sind jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden, außer Sie wollen auf Branding und sinnvolle Logiken im Feedback Bogen verzichten. Darüber hinaus muss Ihr Event-Team eine neue Software lernen. Für Ihre Zielgruppe bedeuten externe Tools einen Medienbruch.
5.3 Feedback Fragen mit Live-Abstimmungstools
Live-Abstimmungstools wie z. B. Mentimeter ermöglichen es, Feedback direkt während der Veranstaltung einfach einzuholen z. B. zu einzelnen Programmpunkten oder als spontanes Stimmungsbild. Teilnehmer:innen scannen dazu einfach einen QR-Code und geben ihr Feedback über das eigene Smartphone ab. Der Nachteil ist, dass es in der Regel Limits bei den kostenlosen Funktionen gibt (z. B. Begrenzung bei der Anzahl der Fragen oder der Anzahl an Umfragen), sodass Sie mit zusätzlichen Kosten rechnen müssen. Darüber hinaus eignen sich diese Tools weniger für umfassende Nachbefragungen.
Welches Tool am besten passt, hängt von Ihrem Eventtyp, Ihrer Zielgruppe und Ihren Anforderungen an Auswertung und Integration ab. Wichtig ist, dass Feedback einfach, zugänglich und auswertbar ist.
6 Fazit zu Feedback Fragen im Feedback Bogen
Hilfreiches, aussagekräftiges Feedback zu einer Veranstaltung entsteht nicht durch Zufall. Es ist das Ergebnis gezielter Planung. Indem Sie systematisch Feedback einholen, können Sie Ihre Veranstaltungen laufend weiterentwickeln, Ihre Zielgruppen besser verstehen, fundierte Entscheidungen für zukünftige Events treffen und den Erfolg von Veranstaltungen messbar machen. Dafür braucht es weder seitenlange Feedbackbögen noch zusätzliche Tools. Entscheidend sind
- ein klarer Feedback-Prozess
- die richtigen Feedback Fragen
- und der passende Umfang des Feedback Bogens.
Indem Sie Feedback Fragen bzw. Feedbackbögen gezielt einsetzen, profitieren Sie von einem strategischen Werkzeug für noch erfolgreicheres Event-Management.
FAQ
Was sind gute Feedback Fragen für Veranstaltungen?
Gute Feedback Fragen sind verständlich, spezifisch und zielgerichtet. Sie helfen Ihnen, die Erfahrungen und Erwartungen Ihrer Teilnehmer:innen präzise zu erfassen. Empfehlenswert ist ein Mix aus geschlossenen Fragen (z. B. mit Bewertungsskala) und ausgewählten offenen Fragen.
Beispiele:
- Wie bewerten Sie die Relevanz der Inhalte?
- Wie zufrieden waren Sie mit dem Check-in vor Ort?
- Was hat Ihnen an der Veranstaltung besonders gefallen?
Wann sollte ich Feedback Fragen stellen – vor, während oder nach dem Event?
Der richtige Zeitpunkt hängt vom Ziel Ihrer Umfrage und dem Eventtyp ab:
- Vor dem Event, um Erwartungen oder Vorwissen zu erheben (z. B. bei Schulungen)
- Während des Events, um direktes Feedback zu Sessions oder Vorträgen zu erfassen (z. B. bei Konferenzen)
- Nach dem Event, um das Gesamterlebnis zu bewerten (idealerweise zeitnah, solange die Eindrücke noch frisch sind)
Wie viele Feedback Fragen sollte ein Feedbackbogen enthalten?
So kurz wie möglich, so lang wie nötig. Ein guter Feedbackbogen umfasst idealerweise nicht mehr als 10 Fragen und sollte in 3–5 Minuten ausfüllbar sein. Ein klarer Hinweis zur Dauer und ein Fortschrittsbalken senken die Abbruchrate. Wichtig ist, dass jede Frage einen klaren Erkenntniswert für Ihre Eventplanung liefert.